Kapitel 1.6.: Taschen und Feuerwerk

„Oh Hilfe, ich sterbe!“, keuchte Marla. „Ich habe noch nie so etwas Scharfes gegessen!!“. „Machst du Witze?“, lachte Alexander der sich genüsslich über seine Merguez hermachte. „Nein, meine Mama ist eher für ihre bodenständige Hausmannskost bekannt. Ich schwöre, du bekommst kein besseres Rührei als das von ihr!“, schwärmte sie. „Wobei ich es in den ersten Jahren ziemlich blöd fand, dass es immer das zum Frühstück gab. Wir hatten ja sonst nichts, als unsere Hühner.“

„Na, jetzt hast du ja mich“, grinste er. „Ich werde dich schon in die Geheimnisse der Kulinarik außerhalb deines Hühnerstalls einweihen!“. Er schaute sie dabei mit funkelnden Augen an. 
Wie Recht er doch hatte. Marla wusste schon gar nicht mehr, wann es eigentlich angefangen hatte zu regnen. Es war ihr auch egal. Konnte es gerade irgendwo schöner sein als hier mit ihm?

„Ich bin schon sehr gespannt!“, entgegnete sie. „Aber eines musst du mir noch erklären: Warum tragen hier alle so dämliche Taschen auf ihrem Kopf?“. Sie sah sich um und kicherte. 

„Ich habe keinen blassen Schimmer!“, lachte Alexander. Er stand plötzlich auf und nahm ihre Hand, zog sie fest an sich und grinste. „Aber ich weiß eines ganz genau, Marla Whalen: Keine Tasche der Welt könnte deine Schönheit je vor mir verbergen. Du bist das Beste, was mir je passiert ist!“.
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Wie er mich angesehen hat. Das war der absolute Wahnsinn. So etwas habe ich noch nie gefühlt. Und dann.. passierte das Unglaubliche! Es ging alles so schnell. Das Feuerwerk polterte los, die vielen Menschen mit ihren ollen Taschen auf dem Kopf begannen zu jubeln und zu rufen und…

Ich wusste nicht, wie mir geschah, da ging Alexander auch schon auf die Knie, schaute mich grinsend an und holte diesen Ring heraus, um mich zu fragen. „Marla Whalen, du bist für mich wie dieses Feuerwerk. Du weckst Gefühle in mir, an die ich zuvor nie geglaubt hatte. Du bist einfach so wundervoll! Ich frage dich hier und heute, umringt von den gefährlichsten Taschenmonstern der Stadt: Willst du meine Frau werden und mich für alle Zeit vor der Einsamkeit und Unvollständigkeit, die mich ohne dich erwarten würde, bewahren?! Willst du mich heiraten, Marla?“

Natürlich habe ich Ja gesagt. Ich war mir in meinem Leben noch nie so sicher. Ob ich dabei kurz an Sebastian gedacht habe, weil ich das alles schon einmal erlebt habe? Nein. Keine Sekunde. Ich bin endlich frei für einen Neuanfang! Mit dem liebenswürdigsten, kreativsten und verrücktesten Spinner der Welt!

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