Kapitel 1.3.: Mein erster Eintrag

Mama hat mir dieses Tagebuch geschenkt. Sie war dabei ein wenig komisch. „Marla, wenn ich eines in meinem Leben gelernt habt, dann, dass das Wertvollste, das wir haben, unsere Erinnerungen sind. Ich habe viele dieser Erinnerung in meinem Herzen, aber einige habe ich auch aufgeschrieben, denn ich hatte Angst sie eines Tages zu vergessen. Darum schenke ich dir dieses Tagebuch. Versuche es doch einmal?!“, riet sie mir und hielt es mir hin. 
Nun, erst einmal fand ich es seltsam. Ich meine, ist das nicht so ein Zeitvertreib für Teenager?! Dann hätte sie es ja eher Maggie geben sollen. Als ich länger darüber nachdachte, kam mir der Gedanke, dass es mir vielleicht helfen könnte, mich innerlich zu sortieren. Immerhin war mein Leben ja bis jetzt schon recht turbulent: Erst der frühe Tod von Papa, dann die Sache mit Roger und Christian, die mich anfangs doch ziemlich aus der Bahn geworfen hatte und dann noch das bisherige dramatische Highlight mit Sebastian! Puh, das war wirklich der Supergau!
Wer kann denn noch von sich sagen, schon einmal fast verheiratet gewesen und dann sitzen gelassen worden zu sein mit der Begründung: „Weißt du Marla, ich habe erkannt, dass ich noch nicht bereit für so etwas bin! Ich möchte mich noch ein wenig austoben – also sexuell! Das verstehst du doch sicher?!“. Jap. Volltreffer. Ich! Mal abgesehen davon, dass er sich während unserer Beziehung dann anscheinend schon mehrmals ausgetobt HATTE! Hmpf!

Wenn ich mich daran zurückerinnere, wie glücklich wir waren. Zumindest dachte ich das. Ganz ehrlich? Mittlerweile, nach ein paar Jahren, kann ich ihm gar nicht mehr böse sein. Ich denke, er war wenigstens ehrlich (ok, vielleicht hätte er es mir sagen sollen, bevor er sich woanders vergnügt hatte..). Aber ich bin eigentlich froh, dass es so gekommen ist. Und wir aktuell auch wieder recht normal miteinander umgehen können. 
Das Verrückteste ist aber, dass ich dann, nach Jahren, wieder so schockverliebt war. Alexander ist einfach unglaublich! Er ist so gefühlvoll, zuvorkommend und er liebt Tiere und die Natur genau so wie ich! Er ist einfach perfekt für mich! Auch, wenn ich mich aus gutem Grund lange gegen meine Gefühle gewehrt habe… Und das lag nicht nur an meinen Erfahrungen mit Sebastian…

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